Biografie
Daniel Freistetter – Organist, Continuospieler, Dirigent
Daniel Freistetter zählt zu den profilierten Vertretern einer jungen Generation österreichischer Musiker, die tief in der Tradition verwurzelt sind und gleichzeitig mit frischer künstlerischer Vision überzeugen. Aufgewachsen im niederösterreichischen Waldviertel, absolvierte er bereits während seiner Schulzeit die B-Prüfung am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese St. Pölten mit Auszeichnung.
Seine akademische Ausbildung erhielt er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er Kirchenmusik studierte und aktuell Konzertfach Orgel bei Pier Damiano Peretti sowie Chordirigieren bei Alois Glassner fortsetzt.
Wichtige Impulse konnte er im Zuge von Meisterkursen bei Thomas Ospital, Peter Planyavsky und Michael Radulescu sowie Erwin Ortner, Jürgen Puschbeck und Patrick Russill sammeln.
Seit September 2022 ist Daniel Freistetter Künstlerischer Leiter der Stiftsmusik Klosterneuburg. In dieser traditionsreichen Position ist er sowohl für die Leitung mehrerer Ensembles und Chöre als auch für die Pflege und Bespielung der international bedeutenden Freundt-Orgel aus dem Jahr 1642 verantwortlich.
Zuvor war er Stiftskapellmeister am Benediktinerstift Göttweig (2020–2022) und Organist am Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg, wo er regelmäßig die historische Hencke-Orgel (1752) konzertant einsetzte.
Als Solist und Continuospieler ist Daniel Freistetter bei zahlreichen renommierten Festivals und Konzertreihen zu hören, darunter das Brucknerfest Linz, die Sommerkonzerte Stift Melk, der Orgelsommer Wilhering, die Goldene Stunde Wien, die Marktmusik Düsseldorf sowie das Festival Ars Organi Nitra.
Seine besondere Leidenschaft gilt der Alten Musik, die er unter anderem durch die Gründung des Freund(t)-Ensembles, einem auf barocke Vokal- und Instrumentalmusik spezialisierten Ensemble, intensiv pflegt. Eine enge Zusammenarbeit mit führenden Originalklang-Ensembles, wie der Neuen Hofkapelle Graz und der lautten compageny BERLIN, ergänzt seine künstlerische Tätigkeit.
Die Aufführung neuer Musik ist ihm ebenso ein besonderes Anliegen – regelmäßig wird er mit Uraufführungen von Orgelwerken betraut.
Im Bereich der Orchestermusik konzertiert er regelmäßig mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, etwa als Organist in Charles Ives' 4. Sinfonie, Alfredo Casellas 2. Sinfonie sowie als Pianist in Béla Bartóks Vier Orchesterstücken.
Ein bedeutender Meilenstein seiner bisherigen Laufbahn war sein Debüt im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Oktober 2023: Als Orgelsolist in Leoš Janáčeks Glagolitischer Messe musizierte er gemeinsam mit dem RSO Wien, dem Wiener Singverein und unter der Leitung von Karina Canellakis.
Im Jahr 2024 folgten weitere künstlerische Höhepunkte: So war er als Continuospieler in vier Aufführungen von Georg Friedrich Händels „Messiah“ im Wiener Musikverein, im Festspielhaus St. Pölten und im Congress Center Innsbruck zu erleben – gemeinsam mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, dem Konzertchor Interpunkt unter der Leitung von Ivor Bolton und Matthew Halls. Ebenfalls 2024 spielte er das Orgelsolo in Camille Saint-Saëns’ Sinfonie Nr. 3 („Orgelsinfonie“) im Brucknerhaus Linz, ein weiterer Meilenstein seines konzertanten Schaffens.